Rund um die geöffnet, steht unsere Klinikkapelle als ein Ort der Hoffnung und der Stille zur Verfügung. Den an der Neugestaltung im Jahr 2006 beteiligten Künstlern war es wichtig, eine erholsame Kontrastwelt zum bisweilen aufreibenden Klinikalltag zu eröffnen. Unaufdringlich und leicht bietet sich das Kreuz in der Altarrückwand den Betrachtenden an.
Die Idee von Oswald Krause-Rischard war es, auf das Aufhängen eines Kreuzes zu verzichten und stattdessen die Form des Kreuze direkt in den gebogenen Gipskarton zu schneiden. Dabei wurden die ausgeschnittenen Teile nachvorne gewölbt und die Schnittstellen zur Wand hin verschlossen. Die so entstandenen Teile der dritten Dimension wurden vergoldet. Sichtbar ist nicht die Vergoldung an sich, sondern lediglich ihre dezenten Lichtreflexionen auf der weißen Wand. Gleich einer Filmleinwand will der Altarraum Platz lassen für die Projektion dessen, was in den Betrachtenden individuelle vorgeht. Die dezente Darstellung der christlichen Symbolik zeigt sich überdies sensibel gegenüber der Tatsache, dass die Kapelle auch von Menschen ohne christlichen Glauben als Rückzugsort genutzt wird.
Als Kontrast zur Klinikausstattung wollen die Möbel aus dunklem Massivholz eine wohnliche Atmosphäre vermitteln. Die sogenannten Prinzipalstücke Altar und Ambo wurden nach dem Entwurf von Norbert Rademacher als einfache Kuben mit geometrischer Oberflächengestaltung realisiert. Altar und Lesepult korrespondieren gestalterisch miteinander als wichtigste Orte für Gottesdienstfeiern als "Tisch des Brotes" und "Tisch des Wortes".
Die Glaskunst von Oswald Krause-Rischard überrascht durch die Verbindung zweier, scheinbar gegensätzlicher Motive: poetisch-malerische Bildebene (Rosenmotiv)und linienhaft-geometrische Strenge, die durch unterschiedliche Hintergründe zum Vorschein kommt. Das Thema der blauen Linien auf den mattierten Glastafeln wirkt anmutig und spannungsreich.
Reizvoll ist die Anlage der blauen Glaskacheln, die in den Glasfenstern der linken Fensterfront Längsbalken und in den drei Fenstern der rechten Seite Querbalken symbolisieren, die sich bei gleichzeitiger Betrachtung zu Kreuzen formen.
Das Symbol der Rose, das im Raum verteilt ist, erzeugt eine wohltuende Ruhe in einer als Schutzraum oder Raum der Stile gestalteten Kapelle. Das Rosenmotiv will unterschiedliche Assoziationen wecken:
- Zum "Rosenwunder" der heiligen Elisabeth von Thüringen
- Die Rose als Symbol für Maria, die Mutter Christi
- Die Rose aus der Erzählung Rilkes von der Bettlerin und der geschenkten Blume
- Die vielen Blumen, die täglich zum Trost im Krankenhaus verschenkt werden
In diese Atmosphäre können Sie jederzeit einkehren, innehalten, Atem holen und Kraft schöpfen.
Ausliegende Schriften und das Aufstellen einer Kerze können helfen, sich an diesem spirituellen Ort mitten in der Klinik wohlzufühlen und bestärken zu lassen.
Ein Buch für Fürbitten liegt im Bereich zwischen Eingangstür und Orgel für Sie aus.